© Ansgar Hoffmann - Erzbistum Paderborn

Ehem. Prämonstratenserinnenstift Rumbeck

Die Gründung des Damenstiftes erfolgte um 1190 auf einem Haupthof, den Graf Heinrich I. von Arnsberg 1185/88 Wedinghausen geschenkt hatte. Im Verlauf der weiteren Klostergeschichte entwickelte sich Rumbeck zu einem zentralen Wirtschaftsstandort im Ruhrtal.

In das Damenstiftes, das 1196 durch Schwestern aus Bredelar verstärkt wurde traten im Folgenden hauptsächlich Frauen aus dem niederen Landadel und sauerländischen bzw. westfälischen Patrizierfamilien ein.
Die erst für das Ende des 16. Jahrhunderts dokumentierte vierseitige Klosteranlage umfasste neben der Kirche im Norden ein
westlich gelegenes Schwestern- und Krankenhaus (erbaut 1719, 1832 abgerissen),
an das ein 1955 aufgestockter, als Bibliothek/
Archiv und Teestube dienender Turm aus dem Jahr 1702 angebaut war. Der Südflügel von 1716 (1916 nach Brand wieder aufgerichtet,
heutiges Pfarramt) beherbergte die Wohnung der Priorin, die Schule und das Kleiderhaus; im heute nur in Resten erhaltenen Ostflügel befanden sich die Unterkünfte der Konversen (Laienschwestern) sowie der Kornspeicher. An die Kirche schließt sich die Propstei (1610 errichtet, 1724 umfassend erneuert) sowie ein
1695 erbautes Gästehaus an.
Die Kirche wurde nachweislich bereits vor dem Jahr 1205 fertig gestellt. Die ursprünglich große, vermutlich bis zum vorletzten
Pfeilerpaar nach Osten reichende Nonnenempore wurde 1825 zurückgebaut. Sie trug das reich verzierte, aus dem 16. Jahrhundert stammende Gestühl, das heute im Chor aufgestellt ist.
In den Jahren 1689/99 wurden die Fenster der Kirche in barocker Rundbogenform umgestaltet; auch die Altäre, Kanzel und Orgel
stammen aus jener Zeit.
Die spätromanische Hallenkirche ist eine der frühesten im westfälischen Raum.

1804 wurde das Kloster aufgelöst und in staatliche Verwaltung überführt. Das Klostergut wurde später an einen privaten landwirtschaftlichen Unternehmer verkauft. Das Kornhaus, dessen Ruinen heute noch sichtbar sind, brannte 1914 zusammen mit dem Wohngebäude der Priorin ab. Letzteres wurde verkürzt als Pfarrheim mit anderer Nutzung wieder aufgebaut. Das ehemalige Krankenhaus und die Schule, die das Gebäude Ensemble zu einem geschlossen Innenhof mit Kreuzgang vervollständigten, wurde 1836 abgerissen. Die ehemalige Klosterkirche wird als Pfarrkirche St. Nikolaus von der Kirchengemeinde genutzt.

https://pr-arnsberg.de/pastorale-orte/st-nikolaus-rumbeck/

Ansprechperson

Dr. Wilhelm Stewen

Förderverein Dorf und Kloster Rumbeck e.V.

Thomas Niemand

Kath. Kirchengemeinde St. Nikolaus, Rumbeck
Telefon: +49(0)2931 4361